Die Getränkeprüferin

Was macht die Zitrone im Wasserglas?

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Zitrone in Wasser

„Buongiorno, hello you, einmal aqua con gas, s'il vous plaît!“ – wo immer Sie die Sommerferien verbringen, das Mineralwasser serviert Ihnen der Kellner meist mit einem Glas, auf dessen Rand eine Zitronenscheibe steckt. Wie kommt es zu diesem Brauch? Hat die Zitrone eine Funktion oder ist sie nur ein dekorativer Hingucker?

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Das Ritual mit der Zitronenscheibe stammt aus dem Mittelmeerraum. In früheren Zeiten waren die Wasserflaschen mit Kronkorken verschlossen. Diese setzten im feuchtwarmen Klima Rost an, der am Flaschenrand hängen blieb. Mithilfe der Zitronenscheibe ließ er sich gut entfernen.

Heute dient die Zitronenscheibe dem erfrischenden Geschmack. Daraus wurde der Brauch, Getränke immer mit einer Frucht am Glasrand zu servieren.

Wie belastet sind Zitrusfrüchte?

Heute können sich die Verbraucher sicher sein, dass Mineralwasser hygienisch abgefüllt und sicher verschlossen ist. Die Zitronenscheibe am Glas hat ihre Funktion verloren und doch ist sie in der Gastronomie nach wie vor verbreitet. Immer wieder taucht in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob dadurch Schadstoffe von der Schale in das Wasser gelangen. Tatsächlich sind manche Pestizide wasserlöslich. Und insbesondere Zitrusfrüchte werden vergleichsweise häufig mit Pflanzenschutzmitteln behandelt, da sie empfindlich gegenüber Schädlingen sind.

In der Regel sind diese Bedenken aber unbegründet. In Deutschland und in der EU erzeugte Lebensmittel sind nur selten mit zu hohen Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet. Die gesetzlich festgelegten Grenzwerte werden nach einer Untersuchung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kaum überschritten. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, greift zu Bio-Ware. Denn chemisch-synthetische Präparate sind im ökologischen Anbau nicht erlaubt. 

Im SGS-Labor wird auf Pestizide geprüft

Nicht nur der Verbraucher, sondern auch Erzeuger und Händler möchten wissen, ob ihre Produkte sicher sind. Das SGS Institut Fresenius bietet qualitativ hochwertige Analyseverfahren zum Nachweis von Pflanzenschutzmittelrückständen an. Dabei wird unabhängig geprüft, ob die rechtlichen Vorgaben eingehalten werden.


Über den Autor dieses Beitrags 

Sebastian Rau ist über das Wasser zum SGS Institut Fresenius gekommen. Als Geologe und Hydrogeologe beschäftigt er sich seit vielen Jahren eingehend mit der Entstehung und den Eigenschaften von natürlichem Mineralwasser. Sein Wasserwissen nutzte er bereits als Quellen- und Qualitätsmanager bei einem namhaften Mineralbrunnen in Deutschland und nun als Mineralwasser-Experte bei der SGS in Taunusstein. Sebastian Rau leitet ein Team von 20 Sachverständigen, das tagtäglich deutsche Brunnen und Hersteller mit Analysen und Kontrollen bei der Qualitätssicherung von Mineral- und Heilwässern unterstützt. Mehr darüber erfahren Sie auf www.sgsgroup.de und www.sgs-institut-fresenius.de.

Schreiben Sie einen Kommentar