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Endometriose: Das sollten Frauen über die Krankheit wissen

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 24. Aug. 2021
© Pexels/ cottonbro
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Sie haben sehr starke Regelschmerzen oder werden einfach nicht schwanger? Ein möglicher Grund dafür könnte Endometriose sein. Sie kommt bei Frauen recht häufig vor – wird aber oft spät diagnostiziert. Erfahren Sie mehr über die Erkrankung und was hilft.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Endometriose?
  2. Was sind die Symptome von Endometriose?
  3. Wie kann man eine Endometriose feststellen?
  4. Was kann man gegen Endometriose tun?
  5. Was sollte man bei Endometriose nicht essen?
    1. Antioxidantien dämpfen Entzündungen
    2. Omega-3-Fettsäuren lindern Schmerzen
    3. Blähungen gezielt angehen
  6. Wissen zum Mitnehmen

Ein unwohles Gefühl während der Periode kennt ein Großteil der Mädchen und Frauen. Wenn die Schmerzen aber sehr stark werden, kommt als Ursache Endometriose infrage. Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen des weiblichen Körpers – und trotzdem wissen so wenige Menschen mit dem Begriff etwas anzufangen. 

Was ist Endometriose?

Während bei Gesunden die Gebärmutterschleimhaut, das sogenannte Endometrium, nur in der Gebärmutterhöhle vorkommt, siedeln sich Zellen, die dem Endometrium ähneln, dort an, wo sie nicht sein sollten: zum Beispiel im Becken, am Eierstock, an Blase oder Darm. Fachleute bezeichnen solche Gewebsinseln als Endometrioseherde.

Unter dem Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone machen die gutartigen Wucherungen den Monatszyklus mit. Sie wachsen und werden anschließend wieder abgestoßen. Wie in der Gebärmutter kommt es dabei auch zu einer Blutung. Weil das Blut aber nicht abfließen kann, muss das Gewebe langsam vom Körper abgebaut werden. Dabei können Zysten, Verwachsungen oder Entzündungen entstehen. Und es kommt zu starken Schmerzen.

Merke!
Bei Endometriose wuchert Gewebe im Bauchraum, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähnlich ist. Die Herde sind zyklusabhängig aktiv, was zu Zysten, Verwachsungen oder Entzündungen führen kann.

Was sind die Symptome von Endometriose?

Die versprenkelte Schleimhaut ruft in einigen Fällen überhaupt keine Beschwerden hervor. In vielen anderen führt sie aber zu heftigen, oft krampfartigen Unterleibsschmerzen. Wie sich die Krankheit äußert, hängt aber auch davon ab, wo die Wucherungen wachsen. Weitere Endometriose-Symptome können sein: 

  • starke und unregelmäßige Monatsblutungen
  • Bauch- und Rückenschmerzen, die auch in die Beine ausstrahlen, vor und während der Menstruation 
  • Schmerzen während und nach dem Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen
  • Schmerzen oder Probleme beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen
  • zyklische Blutungen aus Blase oder Darm
  • Blähungen, Durchfall oder Verstopfung
  • andauernde Schmerzen, unabhängig von der Menstruation

Durch die immer wiederkehrenden Unterleibskrämpfe fühlen sich Betroffene im Alltag massiv eingeschränkt. Halten die Schmerzen an, kämpfen sie oft mit Müdigkeit, Reizbarkeit oder depressiven Verstimmungen. Zudem kann eine ausgeprägte Endometriose den Wunsch nach eigenen Kindern unerfüllt lassen – das ist vor allem dann der Fall, wenn die Endometrioseherde Eierstöcke oder Eileiter befallen. Das Ausbleiben einer Schwangerschaft ist häufig der Grund, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, wobei der Befund dann zufällig gestellt wird. 

Merke!
Zu den typischen Endometriose-Symptomen gehören starke Regel- oder Unterbauchschmerzen, Schmerzen bei oder nach dem Geschlechtsverkehr, Beschwerden beim Stuhlgang oder Wasserlassen, unerfüllter Kinderwunsch. 

Wie kann man eine Endometriose feststellen?

Viele Frauen durchlaufen eine Odyssee bis die Diagnose gestellt wird, denn für die Symptome können noch andere Ursachen infrage kommen. Nicht selten denken viele Mädchen und Frauen, sie müssen sich mit den starken Regelschmerzen arrangieren – nicht zuletzt, weil Menschen aus ihrem Umfeld die Menstruationsprobleme nicht ernst nehmen. Doch starke Schmerzen sind kein Normalzustand und müssen unbedingt gynäkologisch abgeklärt werden.

Auch interessant: Arztgespräche richtig führen

Um die Diagnosefindung zu erleichtern, können Sie ein Schmerz- und Symptomtagebuch parallel zu Ihrem Monatszyklus führen. Reden Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt offen über Ihre Beschwerden, sprechen Sie gezielt Ihren Verdacht an und holen Sie sich gegebenenfalls eine Zweitmeinung ein. Es gibt auch Endometriose-Zentren, in denen spezialisierte Gynäkolog:innen arbeiten. Diese kennen sich sehr gut mit der Erkrankung aus. 

Merke!
Menstruationsprobleme werden von der Gesellschaft häufig als normal eingestuft. Aber starke Schmerzen sind nicht normal und sollten gynäkologisch abgeklärt werden.

Was kann man gegen Endometriose tun?

Warum die gutartigen Wucherungen genau entstehen, ist noch nicht geklärt. Das macht natürlich die Genesung schwer. Bisher gilt Endometriose leider als nicht heilbar. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Ärzt:innen können Schmerzmittel, hormonelle Verhütungsmittel oder eine Hormontherapie verordnen. Eine weitere Option ist eine Bauchspiegelung, bei der möglichst alle Endometrioseherde beseitigt werden. Die Entscheidung für oder gegen eine Operation treffen Frauen am besten in enger Absprache mit ihrer Gynäkologin beziehungsweise ihrem Gynäkologen.  

Viele leiden nicht nur körperlich, sondern auch seelisch: Die Krankheit raubt die Kraft, schwächt das Selbstbewusstsein und schlägt sich auf die Stimmung nieder. Hier kann eine psychologische Betreuung eine wertvolle Hilfe sein. Wichtig sind ebenso Unterstützung und Verständnis von der Familie, dem Partner oder Freunden. Zudem finden viele Patientinnen Halt, wenn sie sich mit anderen in einer Selbsthilfegruppe austauschen. Mögliche Ansprechpartner:innen in Ihrer Nähe finden Sie über die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V..

Manche Frauen testen noch weitere Maßnahmen für die Endometriose-Behandlung wie Akupunktur, Ernährungsumstellung oder Entspannungsmethoden. Außerdem befreit Bewegung den Geist und hilft, ein positives Körpergefühl aufzubauen. Was Ihnen allerdings guttut, sagt Ihnen Ihr Körper selbst am besten. Ob Krafttraining, Laufen, Spaziergänge oder Yoga: Aus medizinischer Sicht spricht nichts für oder gegen eine bestimmte Sportart – aber alles dafür, dass Sie sich bewegen.

Merke!
Endometriose ist leider chronisch. Eine gute Betreuung und Begleitung durch die Ärztin oder den Arzt hilft, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Was sollte man bei Endometriose nicht essen?

Es gibt zwar keine spezielle Diät, die Endometriose heilt, aber eine ausgewogene Ernährung kann das Wohlbefinden steigern und für ein besseres Bauchgefühl sorgen. 

Antioxidantien dämpfen Entzündungen

Die Krankheit geht unter anderem mit Entzündungen einher, die Schmerzen auslösen können – hier kann eine kluge Lebensmittelauswahl helfen. Genießen Sie täglich mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst. Ein buntes Potpourri versorgt Ihren Körper mit reichlich Antioxidantien wie Vitamin C (in Brokkoli, Paprikaschoten, roten Johannisbeeren), Anthocyanen (in Auberginen, Beeren, Kirschen), Betacarotin (in Aprikosen, Kürbis, Möhren) sowie Sulfiden (in Knoblauch, Lauch, Zwiebeln). Die Powerstoffe neutralisieren freie Radikale, die bei jedem Entzündungsgeschehen vermehrt entstehen. 

Omega-3-Fettsäuren lindern Schmerzen

Außerdem sind Leinsamen, Mikroalgen, Walnüsse, fette Seefische wie Hering, Lachs und Makrele sowie Rapsöl sehr empfehlenswert. Sie bieten jede Menge Omega-3-Fettsäuren, welche die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe reduzieren und dadurch Schmerzen lindern können. Genau das Gegenteil bewirkt die Arachidonsäure. Größere Mengen von dem Fiesling finden sich im Ei, Fleisch (insbesondere Schwein) und in Innereien. Aus diesem Grund genügen zwei bis drei Eier und ein bis zwei kleine Portionen Fleisch in der Woche. Ebenfalls heizen Alkohol, Fast Food und Süßkram Entzündungen an.

Blähungen gezielt angehen

Zudem treten recht häufig Blähungen auf. Mitunter liegt es daran, dass Sie zu hastig essen und dabei Luft verschlucken. Nehmen Sie sich daher Zeit für die Mahlzeiten und kauen jeden Bissen gründlich durch. Hülsenfrüchte bringen eine ordentliche Ladung Eiweiß und Ballaststoffe auf den Teller, jedoch verträgt sie nicht jeder. Bekömmlicher werden sie in Kombination mit Anis, Bohnenkraut, Fenchelsamen oder Kümmel. Außerdem gilt: Wer regelmäßig Erbsen oder Bohnen isst, gewöhnt sich daran und bekommt seltener einen Blähbauch. 

Seien Sie bei energie- oder zuckerreduzierten Produkten vorsichtig. Sie werden häufig mit Erythrit, Isomalt, Maltit, Sorbit oder Xylit (Birkenzucker) gesüßt und können bei übermäßigem Verzehr Blähungen und Durchfall verursachen. Hinter diesen Beschwerden stecken manchmal auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Hier kann ein Ernährungstagebuch hilfreich sein, um mögliche Auslöser aufzuspüren. Der Verdacht sollte dann medizinisch abgeklärt werden.

Merke!
Antioxidantien aus Obst und Gemüse sind antientzündlich, während Omega-3-Fettsäuren aus Nüssen, Rapsöl und Fettfisch Schmerzen reduzieren. Gründliches Kauen, umsichtiger Umgang mit Zuckeraustauschstoffen und Gewürze beugen Blähungen vor.

Wissen zum Mitnehmen

Bei Endometriose wuchert Gewebe im unter anderem im Bauchraum, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähnlich ist. Die Herde sind zyklusabhängig aktiv, was zu Zysten, Verwachsungen oder Entzündungen führen kann. Das verursacht mitunter Unfruchtbarkeit, starke Regelschmerzen, Beschwerden beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen, Schmerzen bei oder nach dem Geschlechtsverkehr.

Häufig werden Unterleibsschmerzen von der Gesellschaft als normal eingestuft, dennoch gehören sie stets medizinisch abgeklärt. Ist die Diagnose gestellt, ist auch eine Behandlung möglich, welche die Beschwerden lindert oder ganz verschwinden lässt. So können Ärzt:innen Schmerzmittel, hormonelle Verhütungsmittel oder eine Hormontherapie verordnen. 

Bislang ist Endometriose nicht heilbar und es gibt keine spezielle Diät. Dennoch kann eine antientzündliche Kost das Wohlbefinden verbessern. Hierzu gehören täglich fünf Portionen Obst und Gemüse, um den Körper mit Antioxidantien zu versorgen und Entzündungen einzudämmen. Nüsse, Rapsöl sowie Fettfisch liefern Omega-3-Fettsäuren, welche die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe reduzieren und somit Schmerzen vermindern können. Zurückhaltung ist bei Alkohol, Eier, Fast Food, Fleisch sowie Süßkram gefordert.


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